Sequentielle Therapie bedeutet, eine Abfolge von Techniken anzuwenden, die aufeinander aufbauen. Zu Beginn der Therapie wird zunächst mit stützendenverhaltenstherapeutischen Techniken eine Stabilisierung der PatientInnen erreicht; sie lernen den Umgang mit Symptomen und Verhaltensweisen, die die Betroffenen in ihrem Alltagsleben in ihrer Lebensqualität am meisten beeinträchtigen, wie zum Beispiel massive Ängste, depressive Zustände, Zwänge, fremd- oder selbstaggressive Impulse, posttraumatische Zustände, Süchte etc.
Dieser Umgang wird auch in speziellen Skills-(Fertigkeiten-)Trainings vermittelt, meist in der Gruppe, bei Bedarf auch im Einzelsetting. Die PatientInnen sollen ExpertInnen ihrer Selbst werden, sollen mit verhaltenstherapeutischen und körpertherapeutischen Techniken und Atemtechniken für den Umgang mit heftigen Gefühlszuständen (Affekten) und in der spielerischen Erprobung neuer Verhaltensweisen im Umgang mit anderen ein Werkzeug in die Hand bekommen, mit dem sie sich selbst helfen können, im Alltag besser zurecht zu kommen.
Das Skills-Training geht auf eine von Dr. Marsha Linehan entwickelte Therapieform namens Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) zurück, die primär für die Behandlung von Borderline– Persönlichkeitsstörungen entwickelt wurde und nun eine breitere Anwendung für verschiedenste PatientInnengruppen gefunden hat.
Wesentlicher Bestandteil des Skills-Trainings ist das Achtsamkeitstraining. Eine spezielle Form davon ist die Achtsamkeitsmeditation.
Parallel zu diesen Interventionen können wieder körpertherapeutische Behandlungen in Anspruch genommen werden. Für PatientInnen, die sich schwer tun, ihren Körper zu spüren und mit ihrem Körper umzugehen, zum Beispiel bei Essstörungen, Süchten, nach Gewalt- und Missbrauchserfahrungen, nach Traumata, bei sexuellen Problemen, nach Operationen oder auch für SchmerzpatientInnen bieten wir im Institut für Sequentielle Therapie verschiedene körpertherapeutische Behandlungen in Form von Physiotherapie, Heilmassage, Fußreflexzonenmassage, Akupressur, energetische Arbeit und Yoga einzeln und in der Gruppe an. Es ist auch möglich, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen, die in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule (FH) St. Pölten angeboten wird.